Sauter / Schweyer / Waldner, Der
eingetragene Verein, 20. Auflage, C.H. Beck 2016
Von Rechtsanwalt Florian Decker,
Saarbrücken
Die
„Gemeinverständliche Erläuterung des Vereinsrechts unter Berücksichtigung
neuester Rechtsprechung“, wird in der 20. Auflage innerhalb von 70 Jahren
zwischenzeitlich allein von Waldner –
unter Mithilfe von Wörle-Himmel
bezüglich der Hinweise zum Steuerrecht – bearbeitet und herausgegeben. Es
stellt immer noch „das Standardwerk“ im Vereinsrecht dar, ohne welches kein in
diesem Rechtsgebiet tätiger Berater ernstlich auskommen möchte.
Waldner hat es, wie es laut dem Vorwort
zur jetzigen Auflage auch seine Absicht war, in der Tat geschafft - trotz der
notwendigen Aktualisierungen und Hinzufügung aktueller Rechtsprechung sowie
aktueller Literaturbelege seit der Vorauflage - den Umfang des Werkes von
bisher schon knapp 400 Seiten nicht zu vergrößern. Das Werk ist weiterhin
handlich, deckt doch aber gleichzeitig alle wesentlichen Bereiche des
Vereinsrechtes ab.
Das
Werk besticht, Waldner führt hier
bewusst die von Sauter und Schweyer begründete und über Jahrzehnte erfolgreiche
Tradition fort, nach wie vor mit seinem klaren Aufbau. Der erste Teil widmet
sich dem Vereinsrecht per se. Der
zweite Teil enthält Muster für Satzungen, Anträge, Protokolle und gerichtliche
Verfügungen. Der dritte Teil gibt Auszüge aus den wesentlichen Gesetzespassagen
des BGB, der Vereinsregisterverordnung sowie der Abgabenordnung wider. Der
erste Teil ist naturgemäß der umfangreichste der drei. Er untergliedert sich in
Ausführungen zum Vereinsbegriff, der Entstehung des eingetragenen Vereins, der
Vereinssatzung, den Organen des Vereins, den Vereins- und Schiedsgerichten, dem
Vereinsverband und Gesamtverein, den Vereinsmitgliedern, dem Ende des Vereins,
den Verkehr mit dem Amtsgericht, der Eintragung des Vereins in das
Handelsregister, Hinweise zum Steuerrecht sowie zu Gerichts und Notarkosten und
Erläuterungen zum nicht eingetragenen Verein. Will ein Berater etwa das Ende
eines Vereins begleiten, so findet er Informationen zu den hier bestehenden
Problempunkten komprimiert auf den Seiten 237-252, wo von der Auflösung des
Vereins durch Beschluss der Mitgliederversammlung bis zur Nachtragsliquidation
alle wesentlichen Punkte beschrieben sind. Dies wie üblich inklusive
Verweisungen auf Rechtsprechung der Oberlandesgerichte und des BGH sowie auf
die einschlägige Literatur. Selbst wenn also die Antwort auf die konkrete Frage
einmal nicht im Sauter/Schweyer/Waldner
zu finden wäre, so wird sich die Lösung für den zu bearbeitenden Fall
spätestens durch Nachforschung in den zitierten Quellen erarbeiten lassen.
35
EUR stellen im Grunde einen Spottpreis für ein Werk mit diesen Qualitäten dar.